Biokunststoffproduktion steigt um 400 Prozent bis 2018

Veröffentlicht am: 05.12.2014

Auf der 9. European Bioplastics Conference in Brüssel stellte European Bioplastics seine aktuelle Marktdatenauswertung vor. Demnach bestätigt sich der positive Wachstumstrend der weltweiten Biokunststoffindustrie. Laut François de Bie, Vorstandsvorsitzender von European Bioplastics, werde der Markt mittelfristig voraussichtlich um mehr als 400 Prozent wachsen.

 

Die Daten wurden in Zusammenarbeit mit dem IfBB – Institut für Biokunststoffe und Bioverbundwerkstoffe (Hochschule Hannover) und dem nova-Institut erhoben. Sie zeigen, dass die Produktionskapazitäten für Biokunststoffe in den kommenden Jahren von derzeit 1,6 Millionen Tonnen auf etwa 6,7 Millionen Tonnen im Jahr 2018 ansteigen werden. Biobasierte, nicht-biologisch abbaubare Kunststoffe, wie biobasiertes PE und PET, versprechen das größte Wachstum. Im Bereich der biobasierten und biologisch abbaubaren Kunststoffe ist PLA ein wesentlicher Wachstumsträger. Darüber hinaus wird die neue EU-Richtlinie zur Reduzierung von Kunststofftüten die lokale Produktion von biobasierten und kompostierbaren Kunststoffen stärken. Verpackungen bleiben das führende Anwendungsgebiet für Biokunststoffe. „Zudem sehen wir ein deutliches Wachstum im Textilbereich und bei Automobilanwendungen. Von funktionaler Sportbekleidung mit beispielsweise verbesserter Atmungsaktivität bis hin zu Kraftstoffleitungen, Biokunststoffe sind in zahlreichen Märkten präsent”, so de Bie.

Asien baut seine Rolle als zentrale Produktionsstelle weiter aus. Die meisten der derzeit angedachten Projekte werden in Thailand, Indien und China umgesetzt. Bis 2018 werden rund 75 Prozent aller Biokunststoffe in Asien hergestellt. Im Vergleich dazu nimmt Europa zwar eine führende Rolle in Forschung und Entwicklung ein, wird jedoch lediglich 8 Prozent der Produktionskapazitäten vertreten. Weltregionen wie die USA und Asien investieren zudem in marktnahe Unterstützungsmaßnahmen, was eine schnellere Markterschließung zur Folge hat als in Europa. „Wir ersuchen die EU-Gesetzgeber das immense Potenzial unserer Industrie für Umwelt, Wirtschaft und Arbeitsplatzbeschaffung zu bedenken und bestmöglich für Europa zu nutzen. In diesem Zusammenhang ist es von äußerster Wichtigkeit, dass das Kreislaufwirtschaftspaket Teil des Arbeitsprogrammes 2015 der Europäischen Kommission bleibt und die Überprüfung der Abfallziele wie geplant durchgeführt wird“, schloss de Bie.

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