Resiliente Aluminiumtuben- und Aerosoldosenbranche

Veröffentlicht am: 10.08.2021

Die Entwicklung des Aluminiumtuben und -Aerosoldosenmarktes im ersten Halbjahr 2021 kann für den deutschen Markt nur im Rückblick auf das Jahr 2020 angemessen eingeordnet werden.

Denn das erste Quartal 2020 zu Beginn der Covid-19 Krise war noch durch eine äußerst lebhafte Nachfrage aus allen Endverbrauchermärkten gekennzeichnet. Im Verlauf der Krise waren jedoch insbesondere die Ablieferungen in den mengenmäßig dominierenden Kosmetikmarkt aufgrund der Mobilitätsbeschränkungen und der temporären Schließung von Friseursalons, Beauty- und Pflegestudios sowie Duty-Free Geschäften in Flughäfen deutlich rückläufig. Die Nachfrage nach Deodorants und Haarfarben gab merklich nach, wobei das Haarfarbensegment insbesondere im ersten Quartal 2021 schwächelte. Die Ablieferungen in den Food- und Haushaltssektor legten in diesem Zeitraum sogar gegen den Trend deutlich zu. Die Nachfrage aus dem Pharmamarkt war hingegen durchwachsen, weil rezeptpflichtige Medikamente aufgrund rückläufiger Arztbesuche während der Pandemie nicht mehr so stark nachgefragt wurden. Angesichts dieser Pandemie-bedingten Entwicklungen erscheint der Rückgang der Ablieferungen der Branche um insgesamt sieben Prozent im ersten Halbjahr 2021 noch moderat.
Die Planungen der Kunden sind nach wie vor extrem kurzfristig und volatil, was den Packmittelherstellern ein hohes Maß an Flexibilität in der Produktionsplanung abverlangt. Sorgen bereiten der Tuben- und Aerosoldosenbranche die nach wie vor außergewöhnlich hohen Preise für Rohstoffe wie Aluminium, Kunststoff, Karton, Holz Lacke, Druckfarben und für Transportdienstleistungen, die zu erheblichen Kostensteigerungen in der Branche geführt haben. „In einigen Bereichen ist es zu signifikanten Materialverknappungen gekommen, die teilweise kostenintensive Bevorratung in der Verpackungsindustrie notwendig machten, um die Liefersicherheit dieser systemrelevanten Industrie sicherzustellen“, weiß Johannes Schick, Vorsitzender des Fachverbandes Tuben, Dosen und Fließpressteile im GDA. „Auf diese Weise konnten auch bei den Kunden der Tuben- und Dosenhersteller out-of-stock Situationen vermieden werden. Die Verpackungsindustrie hat – wie schon in der gesamten Krise – im wahrsten Sinne des Wortes geliefert und sich auch unter schwierigsten Marktbedingungen als verlässlicher Partner in der Lieferkette ausgezeichnet“, ergänzt Schick.
Insgesamt sind die Aussichten der Branche für den Rest des Jahres 2021, trotz der sich ausbreitenden Delta-Variante und einer abnehmenden Impfbereitschaft, vorsichtig optimistisch. Die sich aufhellende Stimmung und Zuversicht in der Bevölkerung dürfte den Konsum in den nächsten Monaten befeuern, so dass in 2021 zumindest das Ergebnis des letzten Jahres erreicht werden könnte.

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