Europäischer Tubenmarkt weiter auf Wachstumskurs

Veröffentlicht am: 08.03.2023

Auch im Jahr 2022 präsentierte sich der europäische Tubenmarkt robust. Die european tube manufacturers association (etma) berichtet über ein Wachstum der Ablieferungen von Tuben in Höhe von knapp zwei Prozent auf ein Gesamtvolumen von gut 11,8 Milliarden Einheiten.

Die wichtigsten Endabnehmermärkte entwickelten sich dabei sehr unterschiedlich. Während die Lieferungen in die mengenmäßig dominierenden Märkte für pharmazeutische Produkte, Zahnpflege und Kosmetik im Jahr 2022 um rund 13 Prozent, 2 Prozent und 1 Prozent anstiegen, ging die Nachfrage aus dem Lebensmittel- und Haushaltssektor um 7 Prozent beziehungsweise 14 Prozent zurück. „Der langjährige Globalisierungstrend bei der Beschaffung ist einer zunehmenden Regionalisierung gewichen. Die etma-Mitglieder beobachten bei zahlreichen Kunden eine Fokussierung auf europäische Beschaffungsmärkte, weil die Versorgungssicherheit und eine gewisse geographische Nähe nach den Lieferkettenproblemen in den letzten Jahren eine immer wichtigere Rolle spielen. Von diesem Trend werden die europäischen Tubenanbieter profitieren“, weiß etma Präsident Mark Aegler. Durch den von der EU-Kommission vorgelegten Entwurf einer neuen europäischen Verordnung für Verpackungen und Verpackungsabfälle, der unter anderem verschärfte Anforderungen an die Rezyklierbarkeit und das Design for Recycling von Verpackungen formuliert, wird die Verpackungsindustrie Innovationen liefern müssen.
Die europäische Tubenindustrie arbeitet seit Jahren erfolgreich an noch nachhaltigeren Verpackungslösungen, die Verbesserungen durch weniger Materialeinsatz, weniger komplexe Verpackungsaufbauten und optimale Rezyklierbarkeit bringen. Diese Maßnahmen führen zu mehr Ressourceneffizienz und zu einer Reduzierung des Product Carbon Footprint. Der von der EU-Kommission vorgelegte Gesetzesentwurf und die darin enthaltenen Quoten für den Einsatz von Recyclingmaterial in Kunststoffverpackungen werden zudem große Herausforderungen mit Blick auf die Verfügbarkeit qualitativ hochwertiger Post Consumer Recycling Kunststoffe mit sich bringen.
„Positiv ist festzuhalten, dass die europäischen Tubenhersteller eine leichte Entspannung bei den Energie-, Rohstoff- und Frachtpreisen spüren. Jedoch hat sich die Lage bei den Arbeitskosten und der Verfügbarkeit von Arbeitskräften merklich verschärft. Im harten Wettbewerb um qualifizierte Arbeitnehmer sind die Tubenhersteller gefragt, ihr Profil als attraktive und flexible Arbeitgeber mit einer sinnstiftenden Nachhaltigkeitsstrategie zu schärfen“, unterstreicht Aegler.
Die hartnäckige Inflation schränkt zwar die Kaufkraft der Konsumenten ein, aber die Tube ist bei den Verbrauchern als praktische, leichte und einfach zu handhabende Verpackung äußerst beliebt. Sie hat sich auch in den zurückliegenden Krisenjahren als ein Stabilitätsanker in der Welt der FMCG erwiesen. „Die Aussichten der Branche für das erste Halbjahr 2023 sind trotz immer noch herausfordernder politischer und wirtschaftlicher Rahmenbedingungen aufgrund der soliden Auftragseingangslage gut. Insgesamt blickt die Branche mit einer guten Portion Optimismus auf die kommenden Monate“, resümiert Aegler.

   
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