Herma Etikettierer bei HSV Sondermaschinenbau

Veröffentlicht am: 06.09.2023

Wenn hochviskose oder reaktive Füllgüter wie etwa 2-Komponenten-Kleber und Abformmassen für Dentalanwendungen abgefüllt und verpackt werden, ist äußerste Präzision und höchste Prozesssicherheit gefragt.

Jeglicher Einschluss von Umgebungsluft muss verhindert werden, um eine ungewollte Reaktion wie ein vorzeitiges Aushärten zu verhindern. „Unsere Abfüll- und Verpackungsanlagen sind schon aus diesem Grund hochautomatisiert“, sagt Waldemar Hert, Geschäftsführer der HSV Sondermaschinenbau GmbH. „Aber auch weil die Losgrößen kleiner werden und die Umrüstvorgänge zunehmen, versuchen wir, den menschlichen Faktor so gut wie möglich auszuschließen.“ Und das gelingt dem Unternehmen in hoher Perfektion: Die HSV ist weltweit führend auf ihrem Gebiet. Dabei entwickelt und fertigt sie als Generalunternehmer komplette Anlage, von der Entnahme der Füllgüter aus Fässern bis zur fertigen Palette mit den abgepackten Gebinden wie etwa Kartuschen. Nicht selten haben solche Anlagen Ausmaße von über 200 Quadratmetern. Namhafte Hersteller auf nahezu allen Kontinenten setzen auf die Spitzentechnologie aus dem württembergischen Asperg.

Überragende Bedeutung der Schnittstelle
Entsprechend anspruchsvoll ist die HSV bei der Auswahl ihrer Lieferanten. Für Etikettierer setzt das Unternehmen inzwischen ausschließlich auf den Herma 500. „Eminent wichtig für uns ist das Vorhandensein der Profinet-Schnittstelle“, nennt der HSV- Geschäftsführer als einen der Gründe. „So können wir den Etikettierer komplett in unsere eigene Steuerungsarchitektur einbinden. Vom Prozessleitsystem kommen dann alle Parameter und diese werden von jeder integrierten Komponente der Verpackungsanlage automatisch übernommen. Bei anderen Anbietern müssen die Schnittstellen häufig, wenn das überhaupt möglich ist, mit sehr großem Programmieraufwand erstellt werden.“ Überhaupt hat der Datenfluss gerade für einen Sondermaschinenbauer, der ständig vor neuen Herausforderungen steht, hohen Stellenwert: „Es ist für uns äußerst hilfreich, Daten in jeglicher Form zu bekommen, ob das nun die Steuerungstechnik oder CAD-Modelle betrifft. Es bringt uns nichts, wenn wir einen günstigeren Etikettierer bekommen, dann aber wochenlang damit beschäftigt sind, diesen im CAD nachzumodellieren oder irgendwelche EPLAN-Makros zu erstellen.“ Von entscheidendem Vorteil ist deshalb auch der Online-Konfigurator, den Herma entwickelt hat. „Darin können wir den Etikettierer samt Stativ so vorkonfigurieren, wie wir ihn benötigen“, sagt HSV-Betriebsleiter Jörg Leonberger. „Dann erzeugen wir dort ein CAD-Modell, laden es herunter und benutzen die Daten in unserem eigenen CAD-System. Nach 15 bis 30 Minuten haben wir so einen individuell konfigurierten Etikettierer einschließlich CAD-Modell und können dieses in unsere Konstruktion einpflegen. Ohne so einen Konfigurator würden für Sonderlösungen mitunter Wochen vergehen, bis wir in der Konstruktion weiterarbeiten könnten.“ Schon nach etwa vier Wochen stehen dann die fertigen Etikettierer zum Einbau bereit. „Bei anderen dauert das manchmal Monate“, berichtet Leonberger. Diese Schnelligkeit beruht auch auf dem modularen Aufbau des Herma 500. Die gleiche Grundeinheit lässt sich für jede Geschwindigkeit, jede Einbausituation, jede Spendevariante konfigurieren. Das sorgt für eine standardisierte und damit zuverlässige Serienfertigung sowie rasche Verfügbarkeit und stets gleichbleibende Integrationsprozesse.

Anspruchsvolle Gebinde, hohe Etikettenvielfalt
Bei der jüngsten HSV-Anlage, bei der zwei Herma 500 verbaut wurden, geht es um die Abfüllung eines Spezialklebers, mit dem Frontscheiben von PKW befestigt werden. Betrieben wird diese Anlage in Nordamerika. Bei den Gebinden handelt es sich um 20 Produkt-Varianten, die sowohl in Kunststoff- als auch in Alu-Kartuschen gefüllt werden. Zum Einsatz kommen darüber hinaus sehr viele Etikettenvarianten, zum Teil in Form von Booklet-Etiketten. „Für den Etikettierprozess ist das eine große Herausforderung“, betont Waldemar Hert. „Die Alu-Kartuschen bleiben nach der Befüllung schön zylindrisch, die Kunststoff-Kartuschen werden jedoch leicht konisch bzw. ballig.“ Der Herma 500 sorgt dennoch für eine hohe Reproduzierbarkeit präziser und faltenfreier Etikettierergebnisse.

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Kommentar

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